notizen
 
 

Lieber Interessent,

hiermit möchte ich ein paar Worte an Sie richten. In den Medien ist immer wieder von dubiosen Transport- bzw. Umzugsfirmen zu hören. Die unglaublichsten Geschichten sollen schon vorgefallen sein. Sicherlich werden diese Geschichten für den Zuschauer durch die Zugabe bestimmter „Gewürze“ noch pikanter gemacht, und nicht alles wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Dennoch werde ich mehrmals in der Woche bei Kostenvoranschlägen darauf angesprochen, ob es sich bei unserer Firma denn auch um eine solche Betrügerfirma handelt. Ja, teilweise sind auch wir betroffen, und es wird gefragt, ob wir eine deutsche Firma sind. Ich kann die Zweifel und das Misstrauen der Kunden durchaus verstehen, denn auch ich habe diverse Fernsehsendungen mit Spannung verfolgt.

Ich kann Ihnen Ihre Zweifel nicht so einfach nehmen, da Sie uns schließlich noch nicht kennen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass nicht alle Firmen, die so günstig ihre Dienste anbieten, unseriös sind. Ich weiß sehr wohl, dass es viele schwarze Schafe gibt, die ich teilweise sogar namentlich kenne und die regelmäßig in Wochenzeitschriften wie dem Wochenanzeiger, Wochenmagazin oder im Düsseldorfer Rheinbote inserieren. Bitte erwarten Sie von mir keine Namen – das gehört sich nicht und ist aus wettbewerbsrechtlichen Gründen auch nicht erlaubt.

In einem persönlichen Gespräch erkläre ich Ihnen gern, worauf Sie selbst achten sollten und welche Fallstricke derzeit lauern. Das ändert sich nämlich sehr oft. Beim Erstellen von Kostenvoranschlägen oder Festpreisen vor Ort beim Kunden berichten mir Kunden häufig von ihren Erlebnissen mit anderen Firmen. Da ich es sehr erschütternd fand, was da schon alles an Schweinereien passiert ist, habe ich begonnen, mir Notizen zu machen. Nun schreibe ich alles regelmäßig nieder. Derzeit arbeite ich an einem Buch über den gesamten Umzugsbereich, in das bereits über 27 Jahre an Informationen eingeflossen sind.

Am Ende dieser Mitteilung finden Sie einen Auszug aus verschiedenen Kundenberichten.

Was ich Ihnen eigentlich mitteilen möchte, ist, dass meine Mitarbeiter und ich uns sehr wohl der Verantwortung bewusst sind, die wir gegenüber unseren Kunden haben – gerade in einer für sie oft sehr schwierigen Zeit. Wir sind nicht perfekt und machen auch Fehler, wie jeder andere Mensch auch. Aber wir bemühen uns mit all unserem Wissen, alles zu Ihrer Zufriedenheit zu gestalten. Regelmäßige telefonische Danksagungen, in denen einzelne Mitarbeiter besonders gelobt werden, machen uns alle stolz.


Und nun ein Auszug aus meiner „Hitlist“ von Kundenerzählungen:

Kostenvoranschläge sind so eine Sache...
Platz 5: Kostenvoranschläge können von Umzugsfirmen ausgenutzt werden.
Das Abschließen eines Kostenvoranschlags ist in manchen Fällen sicherlich notwendig. Die für den Kunden sicherere Lösung ist jedoch in jedem Fall ein Festpreis. Bei einem Kostenvoranschlag darf der vereinbarte Preis um maximal 25 % nach oben oder unten abweichen. Sie dürfen raten, in welche Richtung er meistens abweicht.
Beispiel: Eine Kundin erhielt einen Kostenvoranschlag (KV) über 1450 € für ihren Möbelumzug. Sie unterschrieb, und die Arbeit wurde planmäßig durchgeführt. Dennoch wurde am Ende der Rechnung ein Aufschlag von 25 % (362,50 €) berechnet. Die Kundin musste somit 1812,50 € bezahlen.
Die Rechnung war rechtmäßig, da eine Abweichung von 25 % gesetzlich erlaubt ist.
Fazit: Wenn möglich, immer einen Festpreis unterschreiben. Bei unklaren Verhältnissen ist ein Kostenvoranschlag allerdings manchmal unvermeidlich.

Der Geist ist willig, aber das Material ist schwach...
Platz 4: Eine Umzugsfirma übernahm den Umzug bei einer Familie. Samstag morgens begann die Arbeit. Das altersschwache Fahrzeug machte von Anfang an keinen beruhigenden Eindruck. Alle Möbel wurden in den Möbelwagen gepackt und es ging von Duisburg nach Geldern. Auf der Autobahn blieb der LKW dann mit einem kapitalen Motorschaden stehen.
Da es Samstag Nachmittag war, konnte kein Ersatzfahrzeug organisiert werden. Die Familie musste sich bis Montag Mittag gedulden und blieb bis dahin ohne ihre Sachen – nur mit dem, was sie am Körper trugen. Am Montag wurde das Umzugsgut umgepackt und angeliefert. Die Möbel wurden erst nach Bezahlung der Rechnung herausgegeben. Es gab einen hohen Aufschlag für Sonderaufwendungen, was in den AGB der Firma so vereinbart war und vom Kunden unterschrieben wurde – das Risiko trug also der Kunde.

Juhuuu, so macht die Arbeit Spaß...
Platz 3: Eine Kundin arrangierte eine bekannte Umzugsfirma, die jede Woche in den lokalen Anzeigenblättern inserierte. Vereinbart waren 3 Stunden zu einem Pauschalpreis.
Die Firma kam und begann mit der Arbeit. Zwei der drei Mitarbeiter waren betrunken und tranken auch während der Arbeit weiter. Der Fahrer, offensichtlich der Chef, kam in einem weißen Sakko. Es wurden ständig Zigarettenpausen eingelegt. Es war eine Stundenabrechnung vereinbart, und die Zeit lief davon. Wegen des massiven Auftretens der Herren wagte die Kundin nichts zu sagen. Das Fahrzeug war nicht nur von außen total verschmutzt, sondern auch die Ladefläche innen war verschmiert, als sei damit zuvor Bauschutt transportiert worden. Nach zwei Stunden kam der Fahrer mit dem weißen Sakko, der die ganze Zeit draußen am Auto war, zur Kundin und erklärte den Abbruch der Arbeit. Er hätte keine Zeit mehr und müsse nun kassieren. Er kassierte vorab für die drei Stunden, und es wurden einige Sachen zurückgelassen. Am nächsten Tag entdeckte die Kundin Milben oder ähnliches Krabbelzeug an ihrer Couch.

So wirbt man um einen Kunden...
Platz 2: Ein Kunde bat mich um einen Kostenvoranschlag. Drei weitere Firmen waren vorher schon bei ihm zur Besichtigung und Preiskalkulation.

So wirbt man um einen Kunden...
Platz 2: Ein Kunde bat mich um einen Kostenvoranschlag. Drei weitere Firmen waren vorher schon bei ihm zur Besichtigung und Preiskalkulation. Von einer Firma kamen gleich zwei südländische, dubiose Herren, die den Kunden auf Anhieb duzten. Einer der beiden ging direkt ins Wohnzimmer, schmiss sich mit einem Sprung seitwärts auf die Couch und legte die Füße über die Lehne. Anschließend fragte er, ob man denn hier mal was zu trinken bekommen könnte. Im weiteren Verlauf erzählte der andere, dass er zurzeit in Holland wegen Mordes gesucht wird und schon öfter im Gefängnis war. Der Kunde hatte die ganze Zeit Angst um sein Leben und war froh, die Herren wieder losgeworden zu sein. Den Auftrag haben sie nicht erhalten.

Da ging der Umzug ganz woanders hin...
Platz 1: Eine osteuropäische Umzugsfirma übernahm bei einer Kundin durch eine Zeitungsanzeige einen Umzug. Alle Möbel wurden sehr schön in den Möbelwagen gepackt und sehr gut geschützt. Die Arbeiter waren sehr freundlich. Die Kundin packte einiges an Kleinzeug in ihren Golf. Viel passte allerdings nicht rein – nur ein paar kleinere Sachen und Privates. Um den Weg zur neuen Adresse zu zeigen, fuhr sie dann vor. Zwischendurch schaute sie in den Rückspiegel, aber der LKW war verschwunden. Sie hatte nichts weiter als die Bekleidung, die sie anhatte, Kleinzeug, den Golf und einen Nervenzusammenbruch. Das Fahrzeug mit den Möbeln ist nie wieder aufgetaucht. Später stellte sich heraus, dass diese Masche ganz oft angewendet wurde.

Ich versichere Ihnen die wahrheitsgetreue Wiedergabe!

Wie gesagt, nicht alle Umzugsfirmen sind unehrlich und unseriös. Selbstverständlich gibt es sowohl deutsche als auch nicht deutsche Firmen, die sehr gute Arbeit leisten oder in betrügerischer Absicht handeln.
Das „schnelle Geld“ lässt sich heutzutage nicht mehr mit Transporten und Umzügen verdienen. Firmen, die das nicht verstanden haben, verschwinden früher oder später wieder. Leider tauchen die Herren dann oft mit einem anderen Namen wieder auf. Das wichtigste für eine Umzugsfirma ist ihr guter Ruf. Eine positive Mundpropaganda wiegt zehnmal mehr als eine Werbeanzeige..

Ich hoffe, Ihr Umzug wird gut verlaufen, und ich würde mich freuen, dazu beitragen zu können. In diesem Sinne, auch wenn wir nicht zusammenfinden, wünsche ich Ihnen viel Glück bei der Wahl Ihrer Umzugsfirma und alles Gute in Ihrem neuen Heim.

Holger Heid
Fair Umzüge Duisburg